Kristallkugeldeutung (Katoptromantie, Kristallomantie)
Das Wahrsagen mit Hilfe durchscheinender oder spiegelnder Flächen (Katoptromantie, Kristallomantie) geht bis in die Antike zurück. Im deutschsprachigen Raum waren mantische Texte (Zaubersprüche, „Kristallsegen“) dazu vor allem im Spätmittelalter, aber auch darüber hinaus verbreitet. Eine Glaskugel als okkultistisches Instrument soll Verborgenes sichtbar machen.
Ursprünglich waren kleine, polierte Kristallkugeln- oder Segmente im Gebrauch. Optische Instrumente wie Spiegel und Linsen wurden erst im späten Mittelalter und der frühen Neuzeit verfügbar und waren damals extrem teuer. Die später technisch möglichen Schusterkugeln (tatsächlich mit Wasser gefüllte Ballonflaschen) dienten etwa ab der Neuzeit und mit weiter Verbreitung im 19. Jahrhundert zur Ausleuchtung von Arbeitsplätzen und zum Lesen und wurden auch zur Mantik verwendet. Heute handelt es sich normalerweise um aus klarem Glas gefertigte Vollglaskugeln.